Wein und Pfeffer
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2. Mai 2017Pfeffer in der DDR
Die Mauer steht seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr und so lange habe ich diese Pfeffertüte auch nicht mehr gesehen. Aber sofort wiedererkannt. Gemahlener Pfeffer, wahrscheinlich aus dem Bruderland Vietnam und abgefüllt in der Konsum Gewürzmühle Schönbrunn bei Hildburghausen im schönen Thüringer Wald. Gleich mal nachgeschaut: dort steht heute das größte Werk der Fuchs-Gruppe (Ostmann, Ubena, Fuchs, Wagner) und es gibt ein Gewürzmuseum.
Die 20 Gramm kosteten damals 48 Pfennige – für einen 200 Gramm Jahresvorrat, wie wir ihn hier im Shop anbieten, hätte man also 4,80 DDR-Mark berappen müssen. Die DDR-Mark wurde 1990 halbiert und für die D-Mark gab es 2001 nur noch 50 € Cent. Die 200 Gramm waren also damals etwa 1,20 € wert.
Heute kosten 200 Gramm Malabarpfeffer der Sorte Devamunda bei uns 12 €. Das ist also der zehnfache Preis. Wie kann das sein? Wahrscheinlich schmeckt er viel besser, als der Pfeffer von damals, aber das rechtfertigt nicht diese enorme Teuerung. Eher ist es ein Zeichen für eine enorme Inflation und für die zunehmende Komplexität der Wertschöpfungsketten, das Marketing, die Biozertifizierung und weitere Kosten, die der Deckungsbeitrag des Produktes finanzieren muss.
Welche Währung nach dem von vielen Seiten prognostizierten Eurocrash kommen wird ist ungewiss. Sicher ist aber, dass Pfeffer auch heute noch eine stabile Wertanlage zu sein scheint bzw. als solche angesehen wird, wie es diese schöne Geschichte beschreibt.
Foto: Ralf Roletschek, Lizenz: CC-by-sa